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[Leseeindruck]Jason Starr - "Phantasien"

Jason Starr - Phantasien
Roman

Verlag: Diogenes-Verlag
Umschlagfoto: Craig Brown /Gallery Stock
ISBN 13: 978-3-257-86273-7
Seiten: 393 Seiten
Erschienen: 23. September 2015
Originaltitel: „Savage Lane“
Übersetzer: Hans M. Herzog

Zum Inhalt
„Die Savage Lane ist eine hübsche Straße in einem wohlhabenden Vorort von New York. Hinter den gepflegten Fassaden aber gärt und kocht es. Mark Berman, seit zwanzig Jahren mit Deb verheiratet, träumt von seiner sexy Nachbarin Karen. Deb ist rasend eifersüchtig. Obwohl sie selbst ein schmutziges Geheimnis hat. Eine bitterböse Komödie der erotischen Verwirrung und Verblendung – mit tödlichem Ausgang.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Es war das erste Buch von Jason Starr, das ich gelesen habe, aber ganz sicher nicht mein letztes – denn es hat mir sehr gut gefallen und mich bestens unterhalten!

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen verschiedene Bewohner der Savage Lane, eine Straße in Bedford Hills, einem wohlhabenden Vorort von New York. Was von außen wie kultivierte Idylle erscheint, entpuppt sich beim Blick hinter die Fassaden zu einer brodelnden Dreiecksgeschichte – und das auf ganz verschiedenen Ebenen. Mehr will ich zum Inhalt gar nicht verraten, denn es würde der Geschichte den Reiz nehmen. Nur so viel – die Geschichte beginnt als Roman und entwickelt sich bald zu einem rasanten Versteckspiel.

Mir hat das Buch gefallen – von Anfang an. Es war sehr interessant, die verschiedenen Bewohner kennenzulernen und ihre Gedanken zu verfolgen; interessant vor allem deshalb, weil oft gleiche Situationen aus Sicht verschiedener Figuren beschrieben sind und dann zutage kommt, wie unterschiedlich ein und dasselbe beurteilt wird. Auch wenn zunächst noch gar nicht viel passiert, habe ich mich nicht gelangweilt, weil ich diese Charakterstudien einfach sehr interessant fand. Ab einem gewissen Punkt – nämlich dem Tod eines Menschen – ändert sich aber die ganze Situation und die Geschichte nimmt richtig Fahrt auf. Und während sie sich schon fast zu einem Krimi entwickelt, werden auch die Gedanken der einzelnen Figuren immer abstruser: Es war sehr eindrucksvoll, was für Phantasien – und damit ist man beim Titel des Buches – sich in den verschiedenen Köpfen so abspielen, was sich jeder so zurecht spinnt und wie er an dieser, nur in seinem Kopf bestehenden Realität, festhält.

Dabei sind die Charakteren zum großen Teil sehr klischeehaft geraten – normalerweise mag ich das nicht so gerne, hier aber hat es einfach gepasst, denn gerade das Überspitzte hat wie ein vorgehaltener Spiegel gewirkt. Auch wenn ich mir diesen im Buch beschriebenen Plot nicht in der Realität vorstellen kann, gibt es sicherlich aber im Kleinen immer wieder Situationen, in denen man sich seinen Phantasien hingibt und auch an ihnen festhält. 

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und der Schreibstil angenehm zu lesen. Es gibt viele Dialoge, die das Buch lebendig werden lassen, dazu ist die Sprache einfach und oft auch umgangssprachlich – dies aber nicht im negativen Sinne.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, auch wenn die Geschichte überzogen ist – ich werde sicherlich weitere Bücher des Autors lesen und gebe diesem Buch 4 von 5 Sternen.


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