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[Rezension] Jodi Picoult - "Die Wahrheit meines Vaters"

Jodi Picoult - Die Wahrheit meines Vaters
Roman

Verlag: Piper-Verlag
Umschlaggestaltung: Büro Hamburg, Anja Grimm, Stefanie Levers
Umschlagfoto: Uwe Krejci /Getty Images
ISBN: 978-3-492-25172-3
Seiten: 538 Seiten
Erschienen: 1. April 2008
Originaltitel: „Vanishing Acts“
Übersetzer: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann

Buchrückentext
„Delia Hopkins verbrachte eine glückliche Kindheit, daran bestand bisher nie ein Zweifel. Doch als eines Tages die Polizei ein schreckliches Geheimnis über ihre Familie offenbart, holt eine Vergangenheit Delia ein, von der sie nicht einmal wusste, dass es sie gab … Jodi Picoult erzählt die zutiefst berührende Geschichte einer Frau, und es gelingt ihr, den Wert der Erinnerung und der Liebe fühlbar zu machen.“

Meine Meinung
Ich habe schon einige Bücher von Jodi Picoult gelesen, manche haben mir sehr gut, manche weniger gut gefallen – toll finde ich aber, dass sie in ihren Büchern Tabuthemen aufgreift und kritisch von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. „Die Wahrheit meines Vaters“ liest sich sehr flüssig, dazu ist es spannend und die Seiten fliegen schnell dahin – und trotzdem hat mich das Buch nicht richtig überzeugen können.

Erzählt wird die Geschichte aus fünf unterschiedlichen Perspektiven: In jedem Kapitel kommt eine andere Figur zu Wort und erzählt aus ihrer Sicht die Geschehnisse – sowohl die der Gegenwart, aber auch mit Rückblicken in die Vergangenheit. So ergibt sich nicht nur nach und nach ein vollständiges Bild für den Leser, sondern man hat auch die Möglichkeit, die unterschiedlichen Personen besser kennenzulernen und so vielleicht auch manches Handeln besser zu verstehen. Mein größter Kritikpunkt aber ist, dass die Geschichte zu überfrachtet ist mit Themen – es geht um Kindesentführung und Alkoholismus, um das harte Leben im Gefängnis und eine Dreiecksgeschichte, um Liebe und Freundschaft, um Loyalität und zu guter Letzt auch noch um übersinnliche Dinge. Einiges davon wäre aus meiner Sicht nicht nötig gewesen und hat die Geschichte nur unnötig überfrachtet – lieber nur zwei oder drei Themen, die aber dann tiefer ausgearbeitet.

Obwohl die Geschichte ja aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt ist, hatte ich doch meine Probleme, mich in die Charaktere hineinzuversetzen. Am besten ging das noch mit Andrew, der seine Tochter Delia von 24 Jahren entführt haben soll. Delia dagegen ist mir die ganze Zeit über fremd geblieben, genauso wie ihr Verlobter Eric und der gemeinsame Freund Fitz. Außerdem waren mir einige Figuren zu klischeehaft beschrieben – sie wurden in Schubladen gepackt, aus denen sie auch leider bis zum Ende des Buches nicht wieder herausgenommen wurden. 

Das Buch liest sich sehr flüssig und locker weg, sicher durch den eingängigen Schreibstil, aber auch, weil man wissen will, was sich eigentlich genau vor 24 Jahren abgespielt hat. Am Ende gibt es dann das große Finale, die Gerichtsverhandlung, und hier gibt es noch einige Überraschungen – das Ende hat mich dann leider etwas enttäuscht, nicht weil Fragen offen geblieben sind, sondern weil es mir einfach zu „rund“ gewesen ist.

Für mich ist dies leider nicht das stärkste Buch von Jodi Picoult, da es sich aber doch gut lesen lässt und mich auch unterhalten konnte, gebe ich 3 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Mit weniger Themen hätte mich das Buch wohl eher überzeugen können, so wirkte die ganze Geschichte leider sehr überfrachtet. Das Stilmittel der  wechselnden Perspektiven kannte ich schon aus anderen Büchern der Autorin und hat mir auch diesmal wieder gefallen – trotzdem sind mir die meisten Charaktere eher fremd geblieben. Das Buch liest sich sehr schnell weg durch den eingängigen Schreibstil und weil man wissen will, wie es weitergeht, das Ende war mir dann leider zu rund – ich gebe diesem Buch 3 von 5 Sternen.


2 Kommentare:

  1. Ich bin mir bei der Dame auch immer uneins, ob ich nochmal....deine Rezension klingt aber auch eher durchwachsen...hmmm...ihre Stilmittel finde ich ja auch immer recht angenehm, aber sonst...hmmmm...

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    1. Richtig gut gfallen hatmir "19 Minuten" - aber da hat mir auch der Perspektivwechsel sehr zugesagt. Alles danach war gut oder okay - und über manches habe ich mich sehr aufgeregt. Unbedingt gelesen haben muss man dieses Buch auf jeden Fall nicht.

      LG Sabine

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