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[Rezension] Iny Lorentz - "Flammen des Himmels"

Iny Lorentz - Flammen des Himmels
Historischer Roman

Verlag: Knaur-Verlag
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: FinePic®, München
ISBN-13: 978-3-426-66380-6
Seiten: 745 Seiten
Erschienen: 1. Oktober 2013

Zum Inhalt 
„Münster im 16. Jahrhundert: Die Familie der jungen Frauke Hinrichs gehört zur verbotenen Sekte der Wiedertäufer und führt ein unauffälliges Leben, um nicht entdeckt zu werden. Als der berüchtigte Inquisitor Jakobus von Gerwardsborn in ihrer Stadt erscheint, werden sie schon bald bezichtigt, Ketzer zu sein. Der Rat der Stadt ist froh, dem unbarmherzigen Schlächter ein Opfer nennen zu können, und so gerät Frauke in dessen Hand. Lothar, der Sohn eines engen Vertrauten des Fürstbischofs von Münster, rettet Frauke vor dem Scheiterhaufen, verliert sie aber bald aus den Augen. Als die Anführer der Wiedertäufer ihre Anhänger nach Münster rufen, um dort das himmlische Jerusalem zu erschaffen, sehen Frauke und ihr Retter sich wieder. Doch sie gehört zu jenen, die der Fürstbischof unter allen Umständen vernichten will, und Lothar soll die Täufer ans Messer liefern.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Erwartet habe ich einen leicht zu lesenden historischen Roman rund um das Thema Hexenverbrennung, der vielleicht auch ein bisschen vorhersehbar ist – bekommen habe ich dagegen viel mehr, und ich war wirklich positiv überrascht.

Zwar beginnt die Geschichte tatsächlich mit dem Eintreffen der Inquisition in Regensburg und rasch wird die Protagonistin Frauke auch der Ketzerei angeklagt, doch der weitere Verlauf der Geschichte war dann für mich sehr unerwartet – zum einen, weil es verschiedene Handlungsstränge gibt, die nach und nach zusammenlaufen und so die Spannung im Buch erhöht haben, zum anderen, weil der Schwerpunkt der weiteren Geschichte auf der Belagerung Münsters durch die Wiedertäufer liegt – und das Thema hat mir wirklich sehr gut gefallen. Hier hat das Autorenpaar geschickt Wahrheit und Fiktion miteinander verknüpft, so dass dieses dunkle Kapitel der Münsteraner Geschichte spannend und zugleich informativ dargestellt wurde.

Dabei steigt die Spannung langsam, aber kontinuierlich bis zu dem großen Finale kurz vor Ende des Buches – ich zumindest konnte nicht aufhören zu lesen und war neugierig, ob die Befreiung Münsters tatsächlich gelingt. Das Ende selber war mir dann ein wenig zu viel des Guten, konnte es aber verschmerzen, da mir der Rest des Buches wirklich gut gefallen hat.

Die Charaktere waren zwar an vielen Stellen etwas stereotyp – trotzdem fand ich sie gelungen und habe „die Guten“ tatsächlich auch schnell ins Herz geschlossen. Was mir nicht so zugesagt hat, war der Schreibstil – er ist sicherlich für Einsteiger in das historische Genre sehr gut geeignet, denn er ist sehr schlicht und einfach und lässt sich so sehr gut und flüssig lesen. Mir war er leider zu einfach und passt für mich in dieser Schlichtheit einfach nicht zu einem historischen Roman. Denn leider verliert sich für mich mit einem solchen Schreibstil auch die besondere Atmosphäre, die einen historischen Roman ausmacht – und so war es leider auch bei „Flammen des Himmels“. Ich hätte mir mehr Beschreibungen gerade auch von Münster gewünscht und auch eine Sprache, die der Zeit ein wenig mehr angepasst war – so hat sich bei mir einfach kein richtiges „historisches Gefühl“ eingestellt. Trotzdem hat mir die Geschichte insgesamt gut gefallen und gebe dem Buch 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Eine interessante Geschichte über die Wiedertäufer in Münster mit verschiedenen Handlungssträngen, die nach und nach zusammenlaufen. Das Ende war vielleicht ein wenig zu „gut“ geraten, dafür aber ist die Geschichte spannend und informativ zugleich, da die Autoren Wahrheit und Fiktion gut miteinander verknüpft haben. Der Schreibstil ist sehr schlicht, so dass man schnell durch die Seiten fliegt, mir hat er aber leider nicht so zugesagt. Trotzdem habe ich die Geschichte gemocht und gebe ihr 4 von 5 Sternen.


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