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[Rezension] Rainer M. Schröder - "Tage der Finsternis"

Rainer M. Schröder - Tage der Finsternis
Roman

Verlag: Arena-Verlag
Einbandgestaltung: Frauke Schneider
ISBN-13: 978-3-401-06204-4
Seiten: 205 Seiten
Erschienen: 15. Juli 2009

Buchrückentext
„Himmerod, ein uraltes Kloster im einsamen Salmtal. Ein Ort der Stille und des Friedens. Doch hinter den dicken Mauern geht Entsetzliches vor sich. Warum hat sich Bruder Paulinus von der Orgelempore in den sicheren Tod gestürzt? Und was steckt wirklich hinter der Schändung des Klosteraltars? Bruder Thomasius macht sich an die Ermittlungen. Doch je tiefer er gräbt, desto rätselhafter wird das Geheimnis. Bis er in der Klosterbibliothek eine folgenschwere Entdeckung macht.“

Meine Meinung
Bisher hat mich noch kein Buch von Rainer M. Schröder enttäuscht, aber dieses hier ist kein klassischer historischer Jugendroman, wie er schon viele veröffentlicht hat, sondern es ist anders. Anders deshalb, weil man nicht weiß, wann die Geschichte eigentlich spielt – im Jetzt, vor 100 Jahren oder doch im Mittelalter? Und auch im Verlauf des Buches gibt es keine Hinweise, die auf das Jahr schließen lassen, in dem die merkwürdigen Geschehnisse im Kloster Himmerod geschehen. Das Buch ist aber auch anders deshalb, weil es sehr mystisch zugeht, es eine fast schon gruselige Atmosphäre hat, in der man meint, dass nichts mit rechten Dingen zugeht. 

Dabei kommt man gut rein in die Geschichte und wird auch direkt ins Geschehen reingeschmissen – okay, ein bisschen erinnert der Plot an „Der Name der Rose“, denn auch in „Tage der Finsternis“ geht es um rätselhafte Vorkommnisse in einem Kloster und vor allem um unerklärliche Todesfälle in der Bruderschaft. 

Bruder Thomasius – der eigentlich gar kein Bruder ist, sondern sich diesen Namen nur als Decknamen zugelegt hat, um im Kloster nicht aufzufallen - wird hinzugezogen und soll dem unheimlichen Treiben im Kloster ein Ende machen. Doch er tappt lange im Dunkeln und so einfach ist die Lösung auch nicht zu finden - auch ich habe mit gerätselt, war mir sicher, zu wissen, was da eigentlich geschieht – doch das Ende hat mich eines Besseren belehrt und wenn ich ehrlich bin, leider auch sehr enttäuscht. Es war einfach nicht nach meinem Geschmack und hinterlässt beim mir einen schalen Nachgeschmack – warum, kann ich leider nicht sagen, denn sonst würde ich das Ende vorwegnehmen. 

Die Geschichte ist zwar nicht durchweg spannend, aber dennoch gut und flüssig zu lesen. Immer wieder gibt es fesselnde Passagen, dann aber auch Kapitel, in denen man zwar viel über das Klosterleben, die Gewohnheiten und den Alltag lernt, die aber die Geschichte erst mal nicht weiterbringen. Ich fand diese Mischung aus Krimi und Bericht über das Leben in einem Kloster eine merkwürdige Mischung – die Krimielemente waren durchaus spannend und fesselnd und haben mich auch rasch weiterlesen lassen, die Abschnitte, in denen über das Klosterleben berichtet wird, sind zwar auch interessant, aber im Schreibstil eher sachlich und nüchtern gehalten und irgendwie nicht passend zum eigentlichen Plot.

Im Nachwort erklärt der Autor dann, wie es zu dem Buch gekommen ist und hat damit bei mir auch einige offene Fragen geklärt. Zwar konnte mich die Geschichte nicht gänzlich überzeugen, dennoch hatte ich Spaß beim Lesen und habe einiges dazulernen dürfen. Toll finde ich vor allem die Gestaltung des Buches, die mich sehr angesprochen hat, und die beigelegte CD mit gregorianischen Gesängen lässt einen beim Lesen in die Klosterwelt abtauchen. 

Mein Fazit
Ein interessanter Roman, der sich aber von anderen historischen Jugendromanen des Autors unterscheidet. Es ist und wird auch im Verlauf der Geschichte nicht klar, wann sie eigentlich spielt und stellt eine sehr eigene Mischung aus Krimi und Bericht über das Klosterleben dar. Dabei ist die Stimmung im Buch immer geheimnisvoll und mystisch – und bleibt es auch bis zum Schluss, der die merkwürdigen Geschehnissen im Kloster zwar erklärt, mir aber gar nicht gefallen hat. Das Buch ist gut lesbar durch einen einfachen Schreibstil und war für mich als Rainer M. Schröder-Fan natürlich Pflicht,  unbedingt empfehlen würde ich es aber nicht. Da es mich aber dennoch unterhalten konnte, gebe ich 3 Sterne.


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