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[Rezension] Anthony Horowitz - "Der Fall Moriarty"

Anthony Horowitz - Der Fall Moriarty
Historischer Krimi

Verlag: Jumbo-Verlag
Umschlaggestaltung: Fabia Schubert nach der Buchumschlaggestaltung von Andrea Glanegger
ISBN-13: 978-3-833-73365-9
Dauer: 4 CDs, 276 min
Erschienen: 24. Oktober 2014
Sprecher: Uve Teschner

Hörbuchrückentext
„Die Londoner Unterwelt ist in Aufruhr, die Gerüchteküche brodelt: Der gefürchtete amerikanische Gangster Clarence Devereux will seine Geschäfte nach England ausdehnen. Auch Professor Moriarty, einst der große Gegenspieler Sherlock Holmes', soll seine Hände im Spiel haben - aber ist er nicht tragisch ums Leben gekommen? Und welche Rolle spielt der undurchsichtige Detektiv Chase? Inspector Jones von Scotland Yard heftet sich an die Fersen des mysteriösen Amerikaners.“ 

Meine Meinung
Gefreut habe ich mich auf einen Krimi im Stil von Sherlock Holmes, mit dem Flair des historischen Londons und intelligenten Ermittlern – und der Klappentext hat mir auch genau dies versprochen. Doch leider konnten meine Erwartungen nicht ganz erfüllt werden.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt mir nicht ganz mühelos – verwirrend fand ich die Geschehnisse an den Reichenbachfällen und die ermittelnden Personen, und ich musste schon sehr genau zuhören, um die ganzen Menschen für mich zu sortieren. Zum Glück hat sich der Ich-Erzähler früh vorgestellt, so dass man weiß, aus wessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Und bald auch klärt sich, wer eigentlich all die anderen Personen sind. Aber dennoch musste ich bei diesem Hörbuch immer sehr genau hinhören, um die verschiedenen Personen einordnen zu können – ob es an den mir nicht eingängigen Namen gelegen hat oder aber an der gekürzten Hörbuchfassung, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall ist es keine Geschichte, die man mal so nebenbei laufen lassen kann.

Die Suche nach dem gefürchteten amerikanischen Gangster Clarence Devereux, der seine Geschäfte nach England ausdehnen möchte und dem nun das Handwerk gelegt werden soll, ist eine sehr blutige Suche, bei der einige ihr Leben lassen müssen. Da bleibt es auch nicht bei einem Anschlag in Form einer Explosion, sondern Menschen werden gequält, gefoltert und gerichtet. Die Suche war damit zwar blutig, für mich aber leider nicht spannend, irgendwie hat sie mich einfach nicht gefesselt und ich habe mir den beiden Ermittlern nicht mitgefiebert. 

Frederik Chase, aus dessen Sicht die Ermittlungen geschildert werden und der für eine Ermittler-Agentur in Amerika arbeitet, wirkt oft ungeschickt und tollpatschig - damit war er mir zwar sympathisch und ich mochte ihn ganz gerne, aber für die Sache an sich war es nicht immer förderlich. Sein Mit-Ermittler Athelney Jones, Inspector bei Scotland Yard, war mir oft zu gestelzt und seine Bemühungen, sich wie Sherlock Holmes zu verhalten und auch so zu ermitteln, blieben leider auch nur solche – Bemühungen. In keinster Weise konnte dieses Ermittlerpärchen Holmes und Watson das Wasser reichen. Zudem fehlt mir der historische Flair, der Wortwitz und einfach die Atmosphäre, die ich mit diesem Buch assoziiert hatte.

Zum Glück gab es dann eine Wendung, die der ganzen Geschichte, die bis dahin ein bisschen vor sich her plätscherte, eine ganz andere Sichtweise brachte, und die ich wirklich sehr einfallsreich und genial fand. Ich will nicht zu viel verraten, aber dadurch hat dieser Krimi dann doch noch bei mir punkten können.

Richtig überzeugen konnte mich der Sprecher Uve Teschner. Ich fand seine Stimme toll – prägnant und sehr lebendig im Erzählen. Er hat für mich gerade in der ersten Hälfte, die mich nicht so fesseln konnte, einiges rausgerissen mit seiner engagierten Art, das Hörbuch einzulesen und seiner Fähigkeit, den verschiedenen Personen einen eigenen Charakter zu geben. Sicherlich werde ich ihn als Hörbuchsprecher weiter verfolgen.

Mich konnte dieser historische Krimi leider nicht überzeugen, ob es an der Geschichte selber – die eigentlich spannend und fesselnd klang – oder an der Kürzung des Hörbuches lag, vermag ich nicht zu sagen. Bestimmt aber gebe ich dem Autor noch mal mit einem geschriebenen Wort eine Chance, denn seine Idee und auch sein Schreibstil haben mir gefallen – nur mit diesem Hörbuch konnte er mich leider nicht überzeugen.

Das kostenlose Leseexemplar wurde mir von Goyalit aus dem Hause Jumbo Neue Medien & Verlag sowie von Blogg dein Buch zur Verfügung gestellt - vielen Dank dafür. 

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