[Rezension] Gerard Donovan - "Winter in Maine"

Gerard Donovan - Winter in Maine
Gegenwartsliteratur

Verlag: btb-Verlag
Umschlaggestaltung: semper smile, München, nach einem Umschlagentwurf von R*M*E Roland Eschlbeck
Umschlagabbildung: © Klaus Philipp, Darmstadt
ISBN-13: 978-3-442-74224-0
Seiten: 208 Seiten, 5 CDs, 380 Minuten
Erschienen: 8. August 2011
Sprecher: Markus Hoffmann

Zum Inhalt
Julius Wintersome ist 51 Jahre und lebt zurückgezogen in einer Jagdhütte in den Wäldern von Maine. Seine einzigen Begleiter sind über dreitausend Bücher und sein Hund Hobbes. Doch dieser wird eines Nachmittages aus nächster Nähe erschossen. Den Schmerz des Verlustes kann Julius kaum aushalten, so dass ein irrsinniger Racheplan in ihm heranreift.

Leseeindruck
Das Cover hat mich total angesprochen, es strahlt für mich Ruhe und Einsamkeit aus, aber auch Friede und Ruhe. Und so beginnt das Buch auch – mit einem wunderbaren Schreibstil, schlicht und präzise, einfach und dennoch gewaltig. Damit hat der Autor wirklich eine tolle Atmosphäre geschaffen.

Doch mit dem Tod des Hundes verliert sich für mich der Charme des Buches. Zwar mag ich immer noch den Schreibstil, aber die Geschichte nicht. Den Schmerz, den Julius empfindet, kann ich schon gut nachvollziehen, aber die Konsequenzen daraus leider nicht. Auch die im weiteren Verlauf des Buches gemachten Erklärungsversuche entschuldigen nicht das Verhalten Julius. Vielleicht aber geht es auch gar nicht darum, das Getane zu erklären. 

Vielleicht soll einfach nur der Schmerz gezeigt werden, was er auslösen kann und was er mit Menschen machen kann. Der Schmerz, der beim Verlust eines geliebten Tieres oder Menschen auftritt, denn meines Erachtens war Hobbes die letzte Verbindung zu Claire, Julius‘ geliebter Exfreundin, die ihn verlassen hat ohne es je erklärt zu haben. 

Und warum sind Menschen überhaupt, wie sie sind - denn es stellt sich ja schon die Frage, warum Julius so einsam lebt, vor allem, da es eine selbst gesuchte Einsamkeit ist und diese auch schon vor der Trennung seiner Freundin gewählt war.

So bin ich von diesem Buch leider eher enttäuscht – nicht nur hat mich die Geschichte um Julius nicht angesprochen, auch die geschilderten Jagdgeschichte, die Episoden über Gewehre haben mich einfach nicht interessiert. Lediglich der Schreibstil konnte mich überzeugen und die dadurch geschaffene Atmosphäre – Einsamkeit und Schmerz. Doch das reicht mir nicht, um von einem Buch gut unterhalten zu werden. Leider.


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