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[Höreindruck] Abraham Verghese - "Rückkehr nach Missing"

Abraham Verghese - Rückkehr nach Missing
Gegenwartsliteratur

Verlag:  Random House Audio
Graphische Adaption: das buero, Düsseldorf
Covermotiv: Harald Sund/Getty Images
ISBN-13: 978-3-8371-0177-5
Dauer: 8 CDs, 638 Minuten
Erschienen: 6. Juli 2009
Sprecher: Stephan Benson

Inhalt 
Leider ist dies wieder ein Beispiel, in dem der Klappentext viel zu viel erwähnt, so dass ich schon enttäuscht war, dass erst nach ¾ des Hörbuches das angekündigte „Einholen der Vergangenheit“ erfolgte. Deshalb nur eine grobe Umschreibung meinerseits, um was es in dem Roman geht:
„Rückkehr nach Missing“ ist die Geschichte zweier Brüder in Äthiopien in den 60erJahren, ihre verzweifelte Geburt, die Kindheit in einer liebevollen Pflegefamilie, die die beiden aufnimmt, nachdem der Vater verschwunden und die Mutter verstorben ist und ihre Jugendzeit, in der die beiden Brüder sich bitterlich entzweien.

Meine Meinung
Ich habe mich schwer getan mit dem Hörbuch, dabei liest Stephan Benson wirklich toll und ich mochte seine Stimme und die Art, die Geschichte vorzutragen. Dass die Protagonisten sich der Medizin verschrieben haben, wusste ich zwar, doch dass jede Operation und jede medizinische Tätigkeit in aller Ausführlichkeit dargestellt wird, hat mir nicht gefallen. Dadurch wurde das ganze (Hör)Buch - für mein Empfinden – nur unnötig in die Länge gezogen. Ich hätte mir mehr Handlung gewünscht anstelle der Schilderung eines erneuten chirurgischen Eingriffes. Und erschwerend kam hinzu, dass ich durch den Klappentext auf ein angedeutetes Ereignis wartete, welches dann erst sehr spät im Verlauf des Hörbuches auftrat. 

Dabei hätte die Geschichte um die Zwillinge Marian und Shiva wirklich toll werden können – mich hat das Land Äthiopien – in dem ein Großteil des Romans spielt - interessiert und ich hätte gerne mehr dazu erfahren. Doch leider spielt das Land nur eine untergeordnete Rolle, lediglich die Unruhen werden im Roman erwähnt, da sie die Geschichte vorantreiben. Das Leben aber in einer äthiopischen Familie klingt nur an, hier hätte ich mir mehr Einblicke in die für mich fremde Kultur, die Sitten und Gebräuche gewünscht. 

Die Charaktere sind gut gezeichnet und ausgefeilt, dennoch ist mir keine Figur so richtig ans Herz gewachsen. Die Geschichte wird erzählt aus Sicht von Marian, der in meinen Augen eine sehr tragische Figur ist und den das Leben ganz schön gebeutelt hat; und auch wenn ich manchmal Mitleid mit ihm hatte, habe ich doch keinen Draht zu Marian gefunden. 

Leider wird mir diese Geschichte nicht lange in Erinnerung bleiben, ich hatte einfach andere Erwartungen an das Buch, die leider nicht erfüllt wurden. Mag man ausführliche medizinische Schilderungen, dann wird man vielleicht Gefallen an dieser Geschichte finden – mich konnte sie leider nicht überzeugen.


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